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Naturfarbstoffe - Applikationen

Auf Grund der entwickelten Extraktionsverfahren enthalten die Farbstoffprodukte einen hohen Anteil sogenannter Aglycone. Bei der Anwendung unserer Produkte ist es also zur Erreichung guter Ergebnisse zwingend notwendig, diese Aglycone zu lösen. Für die komplette Lösung dieser Farbstoffe bedient man sich eines Lösehilfsmittels. Das Lösen erfolgt mit heißem Wasser unter Zugabe von Alkali in kleiner Flotte. Erst wenn der gesamte Farbstoff gelöst ist, kann mit dem Färbeprozess begonnen werden. Die Farbstoffe sind grundsätzlich für alle Aufmachungsformen von Textilmaterial wie Flocke, Kammzug, Garn und textile Flächenkonstruktionen geeignet.

Bei den genannten Farbstoffen handelt es sich um sogenannte Beizenfarbstoffe (außer Indigo). Das bedeutet, dass der Färbeprozess aus zwei Stufen besteht, dem Vorbeizen und dem Färben der gebeizten Textilmaterialien. Zur Erzielung bestimmter Farbnuancen kann eine Nachbeize hilfreich sein.

Der Beizprozeß

Für die Vorbeize wird Alaun, Aluminiumsulfat, Weinstein oder Eisen(II)sulfat unter Rühren heiß gelöst. Die Einsatzmengen richten sich nach der Menge an Textilmaterial und betragen bei Alaun 10-25 % und bei Eisen(II)sulfat 2-7,5 %. Das bedeutet z.B. für 1 kg Textilmaterial werden 100 - 250 g Alaun benötigt. Das Textilmaterial in die vorbereitete Flotte geben, kurz vorlaufen lassen und das gelöste Beizmittel der Flotte zusetzen (Flottenverhältnis 1:20 - 1:30). Im Anschluss daran die Temperatur mit 2 °C/min auf 98 °C erhöhen. Diese Temperatur wird über 30 - 60 min gehalten und anschließend mit 2 °C/min auf mindestens 70°C abgekühlt. Wichtig für klare, echte Farben ist das Entfernen überschüssiger, nicht an der Faser gebundener Beizmittel durch intensives Spülen des Textilmaterials nach dem Beizvorgang, da sonst ein Teil des Farbstoffs während des Färbens als Pigment ausfällt und verloren geht.

Die ausgelaugte Beizflotte kann nicht noch einmal verwendet werden, sie wird verworfen.

Der Färbeprozess

Der Reseda- und Krappfarbstoff wird in warmem Wasser ( ca. 50 °C) durch Zugabe von Alkali unter Rühren in Lösung (pH 9 – 10) gebracht. Bei Verwendung von Natronlauge ist darauf zu achten, dass es nicht zu einer „Überalkalisierung„ kommt, um eine Schädigung der Farbstoffe durch Oxidation zu vermeiden. Nach dem die Farbstoffe gelöst sind, wird der pH-Wert der Lösung auf 5,5 bis 6 (bei Proteinfaser) oder 7,5 – 8 (bei Zellulosefasern) eingestellt. Bei den anderen Beizenfarbstoffen ist der Zusatz von Alkalien zum Lösen nicht notwendig.

Diese Lösung kann direkt in die Flotte eingebracht werden. Der pH-Wert der Flotte ist über die gesamte Färbedauer zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzustellen. Es ist hilfreich der Flotte etwas Tensid zuzusetzen. Für Flächengebilde aus Cellulosefasern wird ein Flottenverhältnis von 1:15 bis 1: 35 (1 kg Stoff auf 15 bis 35 l Flotte) empfohlen. Die brillantesten Töne auf Cellulosefasern (Leinen, Hanf...) werden durch Aufheizen innerhalb von 30 min auf 70 -80°C erzielt. Die Temperatur wird 30 min gehalten, danach wird binnen 15 min bei sinkender Temperatur weiter gefärbt, anschließend auf ca. 50°C abgekühlt und das Bad abgelassen. Das gefärbte Textilgut wird von warm nach kalt gespült.

Die besten Ergebnisse auf Proteinfasern (Wolle, Seide) werden durch Aufheizen mit einem Gradienten von höchstens 2 °C/min auf eine Temperatur von

• 98 °C bei Gelbfärbungen - Wolle
• 70 °C bei Gelbfärbungen - Seide
• 60 °C bei Rotfärbungen - Wolle und
• 70 °C bei Rotfärbungen - Seide erzielt

Das gefärbte Textilmaterial wird schonend bis auf 50 °C (2 °C/min) abgekühlt und dann von warm nach kalt gespült.

Zur Nachbeize wird das gelöste Beizmittel dem auf 40 °C abgekühlten Färbebad zugesetzt und anschließend bei 40 °C 30 min nachgebeizt. Das Färbebad wird abgelassen und das Material von warm nach kalt gespült.

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